Großband: im Ozean

Der Weltraum. Unendliches Linoleum.
Das Eichörnchen schwebt nach oben in Richtung der Mehlnebel.

• John, Fowles: Der Sammler, 1963.
Eigentlich ein Buch das jemand dem selbst Kleinigkeiten viel zu nahe gehen nicht lesen sollte.
Nach dem Lesen war ich leicht zittrig und die letzten Seiten (Vierter Teil) haben mir denn Rest gegeben. Ein grausiges und aufreibendes Szenario.
Mal sehen, ob ich mich an die Verfilmung von 1965 traue...

Sehr gut gefallen haben mir die Kontraste in den Sprachebenen:
Auf der einen Seite Frederick Cleggs trockener Bericht, der sich im Spannungsfeld zwischen Biederkeit und weltfremder Naivität, fast an Dummheit grenzend, bewegt. Ohne es selbt zu bemerken, und selbst wenn er es erfasste, würde es ihn wohl nicht interessieren, geht seine Entwicklung auf tiefe, schaurige Abgründe zu.

Auf der anderen Seite Miranda Greys bunte Sprachbilder mit Schattierungen, die genau das ergänzen, das Clegg weder erfassen noch begreifen kann. Man spürt, wie sie an der Gefangenschaft beinah zerbricht.





-Wer ist eigentlich eingesperrt in einem kleinen Kasten?-

Von einer uralten Kassette aus einem Diktiergerät dröhnen ein paar Herrenwitze vom Analogen ins Digitale hinüber. Ich bekam das Gerät aus den Regaluntiefen einer städtischen Behörde und musste natürlich sofort nachprüfen ob auch was drauf ist.

http://www.tiborplanet.de/blogg/komiker.MP3

BOING!



Interessant ist auch, die beiden Technologien nebeneiander zu sehen. Das neue Gerät rechts kann so unendlich viel mehr, wird aber in Sachen Design und Haptik locker von seinem älteren Kollegen ausgestochen.

Eine zufällige Entwicklung. Mein Blick fiel auf den Papierkorb meiner Schwester; darin lag ein zerknülltes Pergamentpapier mit nachgezeichneten Figuren aus dem Buch "Japanese Beauties" von Alex Gross und eines der Gesichter blickte mir direkt entgegen. Ich finde es immer interessant und leicht seltsam wenn sowas passiert.
Ich beschloss deshalb davon Fotos machen.

Das zerknüllte Papier hat genau die Form einer auf dem Boden hockenden geishstalt...


..und passt sehr gut zu dieser Schwarz-Weiß Fotographie aus dem selben Buch.

Harry Rowohlt * 27. März 1945, † 15. Juni 2015



Und sie gingen zusammen fort. Aber wohin sie auch gehen und was ihnen auf dem Weg dorthin auch passieren mag: An jenem Ort ganz in der Mitte des Waldes wird ein kleiner Junge sein, und sein Bär wird bei ihm sein, und die beiden werden spielen.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat mit Wirkung zum 1. Juni 2015 in der "Verordnung zur Neuregelung der Anforderungen an den Arbeitsschutz bei der Verwendung von Arbeitsmitteln und Gefahrstoffen" (Puhh, kürzer ging es nicht?^^) festgelegt:

4.4 Der Arbeitgeber hat dafür zu sorgen, dass Personenumlaufaufzüge nur von durch ihn eingewiesenen Beschäftigten verwendet werden.

§ 22 Ordnungswidrigkeiten
(2) Ordnungswidrig im Sinne des § 39 Absatz 1 Nummer 7 Buchstabe a des Produktsicherheitsgesetzes handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig [...]
5. entgegen § 6 Absatz 1 Satz 2 in Verbindung mit Anhang 1 Nummer 4.3 nicht dafür sorgt, dass ein Personenumlaufaufzug nur von Beschäftigten verwendet wird, [...]

Dies bedeutet mindestens die Stilllegung öffentlicher Anlagen, da bei Publikumsverkehr diese Vorgabe nur schwer zu kontrollieren ist; schlimmstenfalls aber die (fortgesetzte) Demontage von Paternostern zugunsten von Aufzügen.

Das Thema hat in der Presse bereits ein großes Echo erfahren und es gibt viele Stimmen aus Politik und Öffentlichkeit, die gegen die Verordnung in ihrer jetzigen Form protestieren und sich für die Paternoster einsetzen.

Das Ministerium hat schon teilweise eingelenkt und Ausnahmeregelungen in Aussicht gestellt, die aber höchstens ende 2015 beschlossen werden.

So oder so stellt diese "Verordnung" eine Gefahr für die Paternosteranlagen in Deutschland dar.

Der Paternoster ist
- ein technisches Denkmal
- belebender Pulsschlag für jedes öffentliches Gebäude ("Seele" und Kommunikationspunkt)
- nostalgisch
- effizient und dabei doch charmant
- eine schöne, spannende und unterhaltende Institution und somit ein kleiner Baustein, der unserem doch recht kalten Zeitalter etwas Erlebenswertes gibt

Ich schlage deshalb vor, daß jeder/jede der/die diesen Beitrag liest, dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales eine entsprechende Rückmeldung gibt.
Z.B. Auf der Kontaktseite des Bmas, per Brief (am besten per Brieftaube), per Telefon, Postkarte, (Endlos^^)Fax, Telegram oder meinetwegen auch Rauchzeichen. Hauptsache die Personenumlaufaufzüge (Die mögen ihre umständlichen Wörter wirklich...) bleiben in ihrer jetzigen Form bestehen, erhalten und für jedermann zugänglich.



Nachstehend folgen 24 Nachweise für die Großartigkeit dieses Transportmittels:
https://www.youtube.com/watch?v=oZCYTHhBX3c
https://www.youtube.com/watch?v=-yWaJt-upB0
https://www.youtube.com/watch?v=7chfgENTsfY
https://www.youtube.com/watch?v=ujJVClHZTKw
https://www.youtube.com/watch?v=Gebt-10OeK4
https://www.youtube.com/watch?v=9sg8CB2tUPE
https://www.youtube.com/watch?v=BduIHK-eBb0
https://www.youtube.com/watch?v=_07ktHoZLuY
https://www.youtube.com/watch?v=a-ftz5tIILw
https://www.youtube.com/watch?v=UukmsdJlkPk
https://www.youtube.com/watch?v=stVw5Es3LFA
https://www.youtube.com/watch?v=tTAcqjSie-M
https://www.youtube.com/watch?v=Rnhcqpt4kc0
https://www.youtube.com/watch?v=Xu3Z-Hai7XE
https://www.youtube.com/watch?v=_18Dhrzmi2w
https://www.youtube.com/watch?v=a9vIS7TdaW0
https://www.youtube.com/watch?v=tAc65EM4QWM
https://www.youtube.com/watch?v=EEn9u6IswTA
https://www.youtube.com/watch?v=PkzyFZRieGY
https://www.youtube.com/watch?v=Kozqckcwsm0
https://www.youtube.com/watch?v=ZciO3LaHSqg
https://www.youtube.com/watch?v=SvQY4lie-dg
https://www.youtube.com/watch?v=mrgWAJ0BEgo
https://www.youtube.com/watch?v=4-bnG06UUjo

Dieser Schädel entstand während ich die Serie Lost schaute.
Zuerst hatte ich eine Kugel aus Bonbonpapier. Die habe ich mit der Zeit mit Zahnstochern durchlöchert und auf der scharfen Fensterkante gespalten. Für kurze Zeit hatte ich eine Art Pacman; der wurde aber immer platter und transformierte sich durch ständigen Druck zu seiner jetzigen Form.

Die Zahnstocher geben dem Schädel etwas "wildes" und doch technisches, so als wären die Holzstücke Konstruktionsstangen für das Schädelgerüst. Dennoch ist der Unterkiefer ziemlich fragil.

Kinetic ist eines der insgesamt vier veröffentlichten Lieder von Hilary Blake (*1950, †2007)





Das Album wurde nie neu aufgelegt, es zu finden dürfte also etwas schwieriger sein.
Aber zum Glück gibt es auf hilarykinetic.com alle Titel in hoher Qualität als Download.

Eine Zwei und drei Nullen. Was für eine Zahl!
Die alten Bilder rauschen erneut vorbei und es werden noch weitere hinzukommen. Nächstes Ziel: 3000. Woot! Woot!

Schon bei der ersten Folge die ich von dieser großartigen Serie gesehen habe, hatte ich ein spannendes Gefühl der Vertrautheit.
So als ob ich sie schon im Knirpsenalter geschaut hätte.
Und das Intro kriegt man nicht mehr aus dem Kopf, hier sind sogar alle möglichen Sprachfassungen dabei.

Sehr schön...

Heute per air mail (par avion) aus Großbritannien bei mir eingetroffen: Sandy Edwards von der großartigen Sarah Nyberg Pergament alias Action Biker.