Samstag, 21. Januar 2017
Fliesen der Heimatstadt 02- leichtes Brutzeln
Im zweiten Teil meiner Reihe "Fliesen der Heimatstadt" ein recht kulinarisches Beispiel, denn jedesmal wenn ich an dieser Fassade vorbeikomme, denke ich an leicht angebräunte Bratwürstchen.
Man kann sie praktisch vor sich sehen; die versetzt angebrachten Fliesenreihen sind wie Würstchen auf einer Grillstraße.
Interessanter Weise kenne ich diese Fassade nicht in einem winterlichen Kontext. Das spezielle Tageslicht an dieser Stelle sorgt immer für eine irgendwie sommerliche Stimmung.
Dann dazu die zwei Reihen mit ziemlich scheußlichen Glasbausteinen, außer dem zweiten Baustein von links in der unteren Reihe. Der ist großartig!
Glasbausteine sind wieder ein eigenes Thema an sich. Sie dürfen in der gekachelten Fassade nicht fehlen, aber auch an anderer Stelle kommen sie natürlich zum Einsatz.

heimat
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Ruhrgebiet
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Fliesen
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tiles
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Würstchen
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small sausages
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Sommer
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summer
+ Größer

Teil 1

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Montag, 14. November 2016
Fliesen der Heimatstadt
Jenseits der in den Medien plattgetretenene Klischees über das Ruhrgebiet liegt ein kleines Detail, daß das Revier zu einem großen Teil ausmacht: Die verfliesten Erdgeschosse.
Unter den glatten Kacheln verschwanden der Stuck der Gründerzeit, gußeiserne Säulen und die Fenster und Türen ehemaliger Tante Emma Läden und Eckkneipen.
Es ist schon schade, wenn schöne Fassaden dermaßen zerteilt werden aber gleichermaßen sind die Fließen auch etwas was man nicht missen wollen würde:
Einst im Bestreben für Modernität und Abwaschbarkeit, sicher auch manchmal aus Ignoranz, aufgebracht, sind sie jetzt ein ständiger Begleiter und prägen mein Kindheitsbild des Ruhrreviers.
Sie sind alt geworden. Und man meint manchmal, daß sie den Geruch des Potts aufgesogen haben und ihn jedem Vorrübergehenden wieder mitgeben. Den Geruch von Miefigkeit, von Arbeit, aber auch von Bonbons und Sommertagen. Die gewisse Enge einer noch nicht so globalen, aber dennoch gemütlichen, vergangenen (?) Welt.
Ihr bunten Muster haben sich mir eingebrannt und sind alte Bekannte. Manche könnte ich durch bloßes Betasten wiedererkennen.

In loser Folge stelle ich die alten Knaben und Damen hier vor. Es wird eine Mischung aus Wegbegleitern und Stellen, die ich bei Erkundungsgängen durch terra incognita meiner Stadt ganz neu entdecke.

Beginnen wir mit diesem großartigen Exemplar, das ich vor ein paar Tagen kennenlernte. Ist wohl mal ein Geschäft (Friseur oder sowas) gewesen. Recht unsensibel sind die weißen Fließen in die Schafensteröffnungen gesetzt. Man beachte dort das kleine Riemchenband gelber Fliesen. Ein feines Detail.
Ich mag das Zusammenspiel von hellblau und cremegelb, teil dynamisiert durch, möglicherweise nachträglich eingesetzte, dunkelbraune Fliesen.

Fliesen
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tiles
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Ruhrgebiet
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Und die Kellerfenstereinrahmung, oho!
Abgerundete Ecken geben eine leichte Eleganz. Erinnert mich an klassische Lego-Bausätze. Schade, daß die erbauer nicht auch hier den Farbwechsel durchgezogen haben.
Fliesen
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tiles
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Ruhrgebiet
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