Donnerstag, 15. Oktober 2015
Lebanon Hanover - The World Is Getting Colder
Lebanon Hanover
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the world is getting colder
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Ein Album zu besprechen hat mir vor kurzem schon Spaß gemacht, deshalb setzte ich das einfach mal ganz frech fort mit The World Is Getting Colder von Lebanon Hanover.

1.) Die World
Das lange Instrumentalintro wirkt etwas zahm. Der Text thematisiert die Kälte, der Beat unterstützt das nicht wirklich. Im letzten Drittel kommt etwas Schneerauschen hinzu und hilft der Kälte etwas auf die Sprünge

2.) Ice Cave
Für mich der interessanteste Titel auf dem Album. Er beginnt mit plinkernden Geräuschen, die sehr gut glitzernde und Tropfende Eiszapfen verbildlichen. Das Kälteecho gibt den Eindruck, als wäre man einer Eishöhle. Das kommt alles sehr gut rüber und wirkt abgeschlossen durch einen coolen (höhö) Instrumentalteil am Ende.
Zum ersten Mal gehört haben ich das Lied in einem Zug und die Umstände machen es mir etwas mystisch. Es war ein realtiv gemäßigtes Wetter, aber der Himmel recht grau und trübe. Ich war sehr müde und ließ den MP3-Player einfach laufen. Schon beim vorigen Lied bin ich, da sehr müde, eingedöst. Ice Cave erreichte mich demzufolge in einem Dämmerzustand, und mein Gehirn suchte sich ob der Klänge unkontrolliert eigene Bilder. Was dazu führte, dass ich das PEZ-Girls vor mir sah, das mit seltsamen Lachen, wie in einer abstrakten Mordrekonstruktion von Detektiv Conan, sagte

I need your sin

statt "I need you to save me".


3.) No.1 Mafioso
Der Titel ging mir zuerst ziemlich auf die Nerven (I know what people think of me), habe mich etwas dran gewöhnt aber ihn nicht liebgewonnen.

4.) Sand
ist fast wie ein Lied der ersten Neuen Deutschen Welle. "Grab deinen Körper in den Sand. Jetzt finde ich deinen Kopf nicht mehr" ist ein faszinierendes Szenario.

5.) Totally Tot
Die chargierende, leiernde Hauptmelodie gefällt mir. Der etwas monotone Text "echt gefährlich gesungen^^" wird durch ebenfalls chargierende Höhen gut strukturiert. In der zweiten Hälfte übernimmt die instrumentalmelodie die Hauptrolle und wird leider etwas monoton

6.) Kunst
die Melodie ist etwas dumpf, wie durch ein Tuch, dennoch interessant "Ist es eingerahmt oder nur ein Rahmen oder ist es etwa Art?" Das gefällt mir.

7.) Die World II
Das langes Instrumentalintro, gefällt mir besser als in "Die World", William Morris klingt hier ein bißchen wie Kurt Cobain mit Schulterpolstern.^^

8.) _
Besonders intereessant ist die einfache Tonmelodie um 00:28. der Text erscheint etwas weinerlich (sorry^^), aber ich mag die Zeile "und alle Menschen die mir erzählen vom Nebel und ihrem Leben".
Faszinierend! Lässt mich an Nebel als einen ständigen Begleiter und Faktor denken.
Offene Blicke, undurchsichtige Pfade. Laute Rufe und drückende Stille. Hurrah!

9.) Canibal
Ich mag den tiefen schleppenden Anfangston mit dem durchgepressten "Bones, delicious bones!", die technische Melodie wirkt schön dunkel und durch zugeschaltete Geräusche wie fernes Lachen belebt.

10.) Einhorn
Text (etwas kitschig) und Musik sind sehr ineinader verwoben. Die Melodie erinnert mich an Med Sci 1 aus dem System Shock 2 Soundtrack.

11.) Sunderland
Die Bassgitarre bildet zusammen mit dem Echobeat ein gutes Intro. Der Textteil ist für mein Empfinden etwas fade mit zu vielen Wiederholungen.

12.) I Love You
Das "Boohh Wahhh" im Intro hat starke SNES-Musik Assoziationen. Die Texte gesungen mit Roboterstimmen sind mir zu sprechgesangig und thematisch zu fies.

13.) Delicious & Gorgeous
Klingt als ob man den Gesang durch den Lichtschacht des Hauses hört. Etwas beunruhigend. Zum Glück heißt das Lied nicht Canibal.^^

14.) A Little More Hate
...empfinde ich bei jedem Hören für dieses Lied. Ich mag es nicht, liegt auch an dem tischtennisartigen Geräusch im Hintergrund.

15.) Loch Ness
Ein sehr kurzes Lied und auf seine Weise großartig. Wie die langsame Gruselfassung eines Kinderliedes gespielt in der verfallenen Lobby eines Besucherzentrums. Zeilen wie "Tonight I’m going to eat all the tourists. Tonight I’m going to eat you all" verdienen eine Preis!!

16.) Brainless And Faceless
Ein kurzer Liedfetzen, der wirkt wie Teil von etwas größerem. Der Synthesizergesang im Mittelteil ist sehr interessant. Er kommentiert "a brainless and faceless creature".

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